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Ein Hornhautgeschwür

  • Autorenbild: zumlorcheborn
    zumlorcheborn
  • 21. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

Ein Hornhautgeschwür (medizinisch: Ulkus der Kornea) ist eine schmerzhafte Verletzung der äußersten Schicht des Auges

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der Hornhaut. Es zählt zu den häufigsten Augenerkrankungen beim Hund und kann bei fehlender oder unzureichender Behandlung zu bleibenden Sehstörungen oder sogar zur Erblindung führen. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend für eine gute Prognose.

Was ist ein Hornhautgeschwür?

Die Hornhaut (Kornea) ist die klare, schützende Außenhülle des Auges. Wird ihre Oberfläche verletzt oder zerstört, z. B. durch Reibung, Fremdkörper oder Entzündungen, entsteht ein Hornhautulkus. Dabei kann die Schädigung oberflächlich (epithelial) oder tiefergehend (stromal oder perforierend) sein. Je tiefer das Geschwür reicht, desto ernster ist die Situation.

Ursachen für ein Hornhautgeschwür beim Hund

Hornhautgeschwüre können durch viele Faktoren ausgelöst werden, darunter,

Mechanische Reize: z. B. Kratzer durch Äste, Gras oder Krallen

Fremdkörper: Staub, Sand, Haare unter dem Lid

Fehlstellungen der Lider: Entropium (Einrollen des Augenlids), Trichiasis (Haarwachstum zur Hornhaut)

Trockenes Auge (Keratokonjunktivitis sicca): unzureichende Tränenproduktion

Infektionen: bakterielle Sekundärinfektionen nach Verletzungen

Chronische Reizung: z. B. durch Reiben mit der Pfote

Verzögerte Heilung: v. a. bei älteren Hunden, bestimmten Rassen oder systemischen Erkrankungen

Typische Symptome

Ein Hornhautgeschwür ist für den Hund meist sehr schmerzhaft. Erste Anzeichen sind oft,

Zukneifen des Auges (Blepharospasmus)

Starker Tränenfluss

Trübung oder milchiger Schleier auf der Hornhaut

Lidkrampf oder Reiben mit der Pfote

Rötung des Auges und der Bindehaut

Empfindlichkeit gegenüber Licht (Photophobie)

Warnzeichen: Sobald ein Hund plötzlich ein Auge zukneift, häufig blinzelt oder das Auge trüb aussieht, sollte sofort tierärztlich abgeklärt werden.

Diagnose

Der Tierarzt führt eine sogenannte Fluoreszein-Färbung durch, dabei wird ein fluoreszierender Farbstoff auf die Hornhaut getropft. Geschädigte Areale färben sich grün und lassen die Ausdehnung des Geschwürs erkennen. Ergänzend kann ein Tonometer (Messung des Augeninnendrucks) oder eine Spaltlampenuntersuchung zum Einsatz kommen.

Behandlung

Die Therapie richtet sich nach Tiefe und Ursache des Geschwürs,

Antibiotische Augentropfen oder salben zum Schutz vor Infektionen

Schmerzmittel und ggf. Pupillen Vergrößerung (z. B. Atropin) zur Schmerzlinderung

Tränenersatzmittel bei trockenem Auge

Fremdkörperentfernung oder chirurgische Korrektur bei anatomischen Problemen (z. B. Entropium)

Schutz durch Halskragen (Trichter) gegen Reiben Bei tiefen oder nicht heilenden Geschwüren:

Operation, z. B. Bindehautlappen, Hornhauttransplantation oder Amnionmembran

Autologes Serum zur Förderung der Heilung

Gefahr chronischer oder komplizierter Verläufe

Bei manchen Hunden, besonders älteren Tieren oder bestimmten Rassen (Boxer, Terrier, Pekinese) kann es zu spontan nicht heilenden Hornhautgeschwüren kommen (sog. Boxerulzera oder Indolente Ulzera). Diese bedürfen einer speziellen Behandlung (z. B. Keratektomie, Grid-Keratektomie, Diamond-Burr).

Prognose

Oberflächliche Geschwüre heilen bei schneller Behandlung meist innerhalb weniger Tage bis Wochen ab. Tiefe oder komplizierte Ulzera erfordern intensivere Therapie, haben aber bei frühzeitigem Eingreifen eine gute Prognose. Wird ein Hornhautgeschwür zu spät behandelt, kann es zur Perforation, Narbenbildung oder dauerhafter Erblindung kommen.

Vorbeugung

Augenverletzungen ernst nehmen und frühzeitig behandeln lassen

Regelmäßige Kontrolle bei Rassen mit Exophthalmus (hervorstehenden Augen)

Reibeverhalten (z. B. Pfoten am Auge) nie ignorieren

Langhaarige Hunde im Gesicht regelmäßig frisieren (Haare nicht ins Auge hängen lassen)


C. Kaul

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