Herzgesundheit beim Hund
- zumlorcheborn

- 16. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 3 Tagen

Das Herz ist der Motor des Lebens auch beim Hund. Eine gute Herzgesundheit sorgt dafür, dass alle Organe ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Leider bleiben Herzerkrankungen bei Hunden oft lange unbemerkt, denn viele Anzeichen sind subtil. Umso wichtiger ist es, Risikofaktoren zu kennen, Symptome früh zu erkennen und das Herz aktiv zu unterstützen.
Warum ist die Herzgesundheit beim Hund so wichtig?
Das Herz pumpt täglich rund 70 Liter Blut durch den Hundekörper je nach Größe, Alter und Aktivitätsniveau. Ist das Herz geschwächt, gerät der ganze Organismus aus dem Gleichgewicht, Sauerstoffmangel, Leistungsabfall, Organbelastung und Wasseransammlungen sind typische Folgen.
Häufige Herzerkrankungen bei Hunden
Herzprobleme können angeboren oder im Laufe des Lebens erworben sein. Die häufigsten Erkrankungen:
Herzklappenerkrankungen (v. a. Mitralklappeninsuffizienz bei kleinen Hunden)
Kardiomyopathien (krankhafte Veränderung des Herzmuskels, v. a. bei großen Hunden)
Herzrhythmusstörungen
Herzversagen (Herzinsuffizienz)
Lungendruckerhöhung (pulmonale Hypertonie)
Herzwurmerkrankung (in Risikogebieten, z. B. Mittelmeerraum)
Typische Symptome bei Herzproblemen
Viele Herzkrankheiten entwickeln sich schleichend. Achte auf folgende Warnzeichen:
Schnelles Ermüden bei Spaziergängen
Husten, vor allem im Liegen oder nach Belastung
Schwache oder schnelle Atmung, Hecheln ohne Hitze
Leistungsschwäche, Bewegungsunlust
Schwankender Gang, Ohnmachtsanfälle oder Kollaps
Aufgeblähter Bauch, durch Flüssigkeitsansammlungen
Blaue Zunge oder Schleimhäute (Sauerstoffmangel)
Gewichtsverlust trotz gutem Appetit
Wenn Du solche Symptome bemerkst, ist ein tierärztlicher Herzcheck dringend zu empfehlen je früher, desto besser.
Diagnostik: So wird das Hundeherz untersucht
Eine umfassende Herzuntersuchung umfasst meist:
Abhören des Herzens (Auskultation)
Puls und Blutdruckmessung
Röntgenaufnahme (zur Beurteilung von Herzgröße und Lunge)
EKG (Elektrokardiogramm) bei Verdacht auf Rhythmus Störungen
Herzultraschall (Echokardiographie) die wichtigste Untersuchung bei Verdacht auf strukturelle Herzfehler
Herzgesundheit aktiv unterstützen
Auch ohne akute Diagnose kannst Du viel für das Herz Deines Hundes tun:
1. Ernährung
Herzfreundliches Futter mit moderatem Natriumgehalt, hochwertigem Eiweiß und Omega-3-Fettsäuren
Taurin und L-Carnitin können bei bestimmten Rassen und Erkrankungen sinnvoll sein
Tierärztlich begleitete Nahrungsergänzung bei bekannten Herzproblemen
2. Bewegung
Maßvolle Aktivität, angepasst an Alter und Kondition
Kein Zwang, kein Sport bei Hitze, keine Überforderung
Spaziergänge in ruhigem Tempo statt Wettläufe
3. Gewichtskontrolle
Übergewicht belastet das Herz enorm achte auf schlanke Linie
Futterration an Aktivitätsniveau anpassen
4. Stress vermeiden
Innere Unruhe oder Dauerstress (z. B. durch Lärm, Hektik, Konflikte) wirkt sich negativ auf den Herzrhythmus aus
Ruhephasen fördern, Rückzugsorte schaffen
Rassespezifische Risiken
Einige Rassen haben genetisch ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen:
Cavalier King Charles Spaniel → Mitralklappeninsuffizienz
Dobermann → dilatative Kardiomyopathie
Boxer → Arrhythmien und Kardiomyopathie
Regelmäßige Kontrollen ab dem mittleren Alter sind hier besonders wichtig.
Fazit
Ein gesundes Hundeherz schlägt ruhig, regelmäßig und kraftvoll oft viele Jahre lang unbemerkt. Doch wenn sich erste Anzeichen bemerkbar machen, zählt jede Woche. Wer früh reagiert, kann seinem Hund Lebensqualität und Lebenszeit schenken. Mit der richtigen Pflege, Bewegung und ärztlichen Begleitung lässt sich Herzgesundheit lange erhalten auch bei chronischen Erkrankungen.
C. Kaul



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