Hund hat trockene Nase, ein Anzeichen für eine Krankheit?
- zumlorcheborn

- 25. Sept. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 2. Okt. 2024

Unter Hundebesitzern ist die Idee weit verbreitet, dass eine trockene und warme Nase bei Hunden ein erstes Anzeichen für eine Krankheit ist. Doch das muss nicht immer so sein. Meistens gibt es sogar ganz harmlose Gründe dafür.
Die Hundenase, Trocken und nass, wie funktioniert sie?
Die Nase des Hundes ermöglicht ihm einen etwa 40mal stärkeren Geruchssinn als uns Menschen. Dafür sind fast 200 Millionen Geruchszellen verantwortlich. Diese helfen ihnen beim Spurenlesen, bei der Jagd und beim Bewachen.
Damit die Nase bei Hunden richtig funktioniert und sie einen einwandfreien Geruchssinn haben, muss die Nase außen und auch innen feucht sein. Denn nur so können die Schleimhäute der Nase die Geruchsmoleküle richtig aufnehmen. Wenn die Nase trocken ist, so ist dies nicht möglich.
Im perfekten Zustand ist die Hundenase also nicht trocken, sondern feucht und kalt. Doch ihr Feuchtigkeitszustand kann sich schnell verändern. Woran liegt das?
Trockene Nase beim Hund! Daran kann es liegen
Hast Du eine trockene und warme Nase deines Hundes bemerkt, ist meistens etwas harmloses die Ursache. Auch über einen längeren Zeitraum hinweg kann die Nase dadurch trocken sein. Selbst wenn Du auf der Nasenoberfläche Risse bemerkst, ist nicht gleich Grund zur Sorge.
Hier sind ein paar harmlose Gründe für eine trockene Nase beim Hund:
Trockene Hundenase durch Hitze
Wie auch uns Menschen, kann Hunden bei hohen Temperaturen schnell zu warm werden. Da sie nur über vergleichsweise wenige Schweißdrüsen verfügen, gleichen sie ihre Körpertemperatur größtenteils über Hecheln aus. Da dies nicht so effektiv ist, kann es schneller zu einem Hitzeschlag kommen.
Dass deinem Hund zu heiß wird, merkst Du daran, dass dein Hund eine trockene Nase hat. Auch ungewöhnlich viel Hecheln ist ein Indiz dafür.
Aber auch ein Sonnenbrand kann Ursache für eine trockene Nase bei Hunden sein. Diesen erkennst Du relativ leicht an eine Rotfärbung auf der Nase oder anderen Körperstellen.
Deshalb: Vor allem im Sommer solltest Du darauf achten, dass dein Hund ausreichend Schatten, Wasser und gegen die Sonne Sonnencreme hat.
Trockene Hundenase durch trockene Luft
Besonders im Winter beim Aufdrehen der Heizungen wird die Luft in unseren Zimmern sehr warm und trocken. Das führt schnell auch zu einer trockenen Nase bei Hunden.
Deshalb: Sorge dafür, dass der Schlafplatz deines Hundes im Winter nicht in der Nähe einer Heizung ist.
Wühlen und Buddeln
Auch häufiges Wühlen und Buddeln im Boden kann zu einer trockenen Nase bei Hunden führen. Sand und Erde führen zu kleinen Mikroverletzungen an dem Riechorgan und trocknen dieses auf die Dauer auch aus.
Deshalb: Steckt dein Hund gerne seinen Kopf in den Sand, schau dir seine Nase regelmäßig genau an. Gegebenenfalls kannst Du diese auch mit einer speziellen Nasenlotion oder Salbe behandeln.
Dehydration
Wenn dein Hund nicht genug trinkt, kann eine trockene Hundenase die Folge sein. Dies passiert vor allem im Sommer.
Deshalb: Stelle deinem Hund stets ausreichend Wasser zur Verfügung, auch wenn ihr unterwegs seid.
Trockene Nase bei Hunden ohne und mit Begleitsymptomen
Selbst ohne andere Krankheitssymptome solltest Du bei diesen Dingen einen Tierarzt aufsuchen:
Veränderung der Pigmente der Nase
Risse
Rötungen
Blutungen
Krustenbildung
Diese Dinge könnten bereits auf tieferliegende Probleme hindeuten und sollten daher frühzeitig geklärt werden.
Aber natürlich ist eine trockene Hundenase nicht immer auf harmlose Ursachen zurückzuführen. Sie kann auch in Kombination mit anderen Symptomen auf eine Krankheit oder gesundheitliche Probleme hindeuten. Solche Begleitsymptome könnten sein:
Erbrechen und Durchfall
Schmerzen
Allgemeines Unwohlsein
Appetitlosigkeit
Flacher Atem
Trockene Nase beim Hund, Eine Krankheit als Ursache
Die Krankheiten, die zu einer trockenen Nase bei deinem Hund führen, können bedingt durch genetische Prädispositionen, Stoffwechsel oder Autoimmunprobleme sein. Was genau die Ursache ist, kann nur ein Tierarzt herausfinden. Für die Diagnose kann er zum Beispiel neben einer gründlichen Untersuchung auch röntgen, Stuhl und Blutproben oder eine Computertomographie durchführen.
Trockene Nase beim Hund durch eine Autoimmunerkrankung
Hat dein Hund zusätzlich zu einer trockenen Nase Begleiterscheinungen wie Pusteln, Rötungen oder Pigmentverluste auf dem Nasenrücken, kann eine Autoimmunerkrankung die Ursache sein.
Solche Krankheiten sind in die DNA der Hunde verankert und können nicht geheilt werden. Behandelt werden sie in einer lebenslangen Therapie durch eine angepasste Ernährung und Medikamente.
Trockene Hundenase durch eine Erberkrankung
Genetisch bedingt sind einige Hunderassen anfälliger für gewisse Krankheiten als andere.
Bei Golden Retrievern zum Beispiel kann die Ichthyose auftreten. Durch diese Erberkrankung bilden sich auf der Nase und dem gesamten Körper bereits im Welpenalter Schuppen. Bei Labrador Retrievern sorgt eine nasale Parakeratose für eine trockene Hundenase mit Rissen.
Genetische Erberkrankungen die zu einer trockenen Nase bei Hunden führen, sind oftmals durch weitere äußerliche Symptome begleitet. Diese Krankheiten können ebenfalls nicht geheilt, aber bei rechtzeitiger Erkennung meistens gut behandelt werden.
Stoffwechselprobleme als Ursache für eine trockene Hundenase
Eine trockene Nase kann auch auf eine stoffwechselbedingte Ursache hindeuten. Das kann zum Beispiel ein Mangel an Vitaminen und anderen Nährstoffen sein, wie Zink oder bestimmten Proteinen. Dieses Problem tritt vor allem im erhöhten Alter auf.
Stoffwechselprobleme können zumeist gut durch eine Umstellung der Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel behandelt werden.
Was tun, wenn der Hund eine trockene Nase hat?
Hat dein Hund eine trockene Nase kannst Du diese je nach Ursache selbst zu Hause behandeln oder musst, wenn nötig, zu einem Tierarzt gehen. Für diesen Fall empfehlen wir eine Hundekrankenversicherung.
Bei trockener Luft, einem Sonnenbrand, Hitze oder Dehydration kannst Du die Ursachen ganz schnell zu Hause selbst behandeln. Um die Hundenase feucht zu halten, kannst Du speziellen Cremes benutzen.
Wenn Du begleitend zu einer trockenen Hundenase noch weitere Symptome bemerkst, dann ist ein Besuch bei deinem Tierarzt zu empfehlen. Dieser wird die Ursache dann herausfinden und kann eine bestmögliche Behandlung garantieren.
C. Kaul



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