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Die “Alphatheorie”

  • Autorenbild: zumlorcheborn
    zumlorcheborn
  • vor 6 Tagen
  • 2 Min. Lesezeit
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Die “Alphatheorie” im Zusammenhang mit Hunden bezieht sich auf eine veraltete Vorstellung, dass Hunde in einer strengen Hierarchie leben, in der ein bestimmter Hund als “Alpha” die anderen dominiert und kontrolliert. Diese Theorie basiert auf der Vorstellung, dass Hunde wie Wölfe leben, die angeblich eine ähnliche Hierarchie haben. Die Alphatheorie war früher weit verbreitet und führte zu Ansätzen im Hundetraining, die auf Dominanz und Unterwerfung beruhten, und die sich teilweise bis heute hartnäckig in der Vorstellung des Hundehalters als “Rudelführer” halten.

Wie entstand die Alphatheorie?

Die Alphatheorie entstand in den 1940er Jahren durch Studien von Rudolf Schenkel, einem Schweizer Verhaltensforscher, der das Verhalten von Wölfen in Gefangenschaft beobachtete. Schenkel beobachtete, dass Wölfe ein soziales Gefüge haben, das von einer Hierarchie geprägt ist, wobei ein “Alpha” Tier die höchste Position einnimmt und andere Tiere in der Gruppe untergeordnet sind.

David Mech, ein renommierter Verhaltensforscher, führte ebenfalls umfangreiche Studien über das Verhalten von Wölfen durch. Auch seine Erkenntnisse wurden später von Anderen der gestalt interpretiert, dass es in Wolfsrudeln ein Alphatier gibt.

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Wolfsverhalten fehlinterpretiert

In den letzten Jahrzehnten haben weitere wissenschaftliche Untersuchungen und Beobachtungen das ursprüngliche Verständnis von Hierarchien bei Wölfen in Frage gestellt. Frühere Studien, die die Alphatheorie unterstützten, basierten oft auf Beobachtungen von Wölfen in Gefangenschaft oder unter künstlichen Bedingungen, die das natürliche Verhalten der Tiere veränderten. Neuere Studien, die Wölfe in freier Wildbahn beobachteten, haben gezeigt, dass das Sozialverhalten von Wölfen komplexer ist als ursprünglich angenommen. Anstatt einer strengen linearen Hierarchie gibt es oft flexible und wechselnde soziale Strukturen innerhalb von Wolfsrudeln, die von verschiedenen Faktoren wie Alter, Geschlecht, familiärer Beziehung und individuellen Fähigkeiten beeinflusst werden.

In vielen Fällen wurden Beobachtungen von Dominanz oder Unterwerfungsverhalten zwischen Wölfen fehlinterpretiert, da sie eher auf Ressourcenverteilung und Konfliktlösung als auf eine strikte Hierarchie hinweisen. Diese Erkenntnisse haben dazu beigetragen, die Alphatheorie nicht nur bei Hunden, sondern auch bei Wölfen in Frage zu stellen und zu widerlegen.


C. Kaul

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