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Die Asiatische Hornisse

  • Autorenbild: zumlorcheborn
    zumlorcheborn
  • 17. Aug.
  • 4 Min. Lesezeit
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Die Asiatische Hornisse breitet sich seit einigen Jahren zunehmend in der Schweiz aus. Als invasive Art bedroht sie heimische Wild und Honigbienen und damit ganze Ökosysteme. Auch für uns Menschen und unsere Hunde birgt sie Risiken, denn wer mit seinem Vierbeiner draußen unterwegs ist, kann schneller in Kontakt mit einem Nest kommen als gedacht. Ein Stich der Hornisse kann im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein. Was hinter der Vespa Velutina steckt, warum diese Hornissenart ein Problem für Mensch, Tier und Natur darstellt und wie du dich und deinen Hund schützt, erfährst du hier.

Die Asiatische Hornisse im Portrait

Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) stammt ursprünglich aus Südostasien. Sie wurde Anfang der 2000er Jahre vermutlich über den internationalen Warenverkehr versehentlich nach Südfrankreich eingeschleppt versteckt in einer Warensendung aus China. Von dort aus hat sie sich schnell in ganz Europa verbreitet.

Heute ist sie in zahlreichen Ländern etabliert darunter auch in der Schweiz, wo sie sich seit rund 2017 zunehmend ausbreitet.

Unterscheidung zur Europäischen Hornisse

Die Asiatische Hornisse ist etwas kleiner und zierlicher als unsere einheimische Europäische Hornisse (Vespa crabro), aber gut zu unterscheiden:

Der Körper ist überwiegend schwarz, mit feinen gelben Streifen auf dem Hinterleib.

Die Beinenden sind leuchtend gelb ein markantes Unterscheidungsmerkmal.

Der Kopf ist orangefarben, die Facettenaugen gross und mandelförmig.

Königinnen erreichen eine Länge von bis zu 3 cm, Arbeiterinnen sind etwas kleiner.

Lebensweise und Nester

Nest von Asiatischen Hornissen an einem Mauervorsprung

Die Asiatische Hornisse ist äußerst anpassungsfähig. Sie bevorzugt gemäßigte, feuchte Regionen etwa in Siedlungsnähe, an Waldrändern oder in Gärten. Ihre Nester baut sie zuerst in Bodennähe (Frühjahr), später dann auch hoch oben in Bäumen, an Gebäuden oder unter Dächern.

Frühjahrsnester (Primärnester) sind oft klein und befinden sich in Schuppen, Dachvorsprüngen oder hohlen Bäumen.

Sekundärnester, die im Sommer entstehen, können grösser als ein Fussball werden und mehrere tausend Tiere beherbergen. Diese Nester sind birnenförmig, grau und bestehen aus einer papierartigen Masse.

Die Tiere sind tagaktiv und jagen bevorzugt fliegende Insekten, insbesondere Honigbienen. Ein einziges Nest kann pro Saison über 10 Kilogramm Insekten vertilgen eine enorme Belastung für das ökologische Gleichgewicht.

Wie gefährlich ist die Asiatische Hornisse für Menschen?

Im Gegensatz zur häufig dramatisierten Darstellung in den Medien ist die Asiatische Hornisse nicht aggressiver als einheimische Wespen oder Hornissenarten zumindest nicht gegenüber Menschen, die ihr nicht zu nahe kommen. In der Regel sticht sie nur, wenn sie sich oder ihr Nest bedroht fühlt.

Risiken

Stichverhalten: Die Tiere verteidigen ihr Nest energisch vor allem, wenn man näher als 5 Meter herankommt. Bei Erschütterungen, z. B. durch Gartenarbeiten oder spielende Kinder, kann es zu Angriffen kommen.

Stichreaktion: Für gesunde Menschen ist ein einzelner Stich schmerzhaft, aber meist harmlos. Das Gift ähnelt dem anderer Hautflügler (Wespen, Bienen, Hornissen).

Allergien: Menschen mit Insektengiftallergie (ca. 3,5 % der Bevölkerung in der Schweiz) reagieren jedoch möglicherweise mit schweren allergischen Symptomen von Hautausschlag bis anaphylaktischem Schock.

Todesfälle: In der Schweiz sterben jährlich rund 3 bis 4 Personen an den Folgen eines Insektenstichs meist aufgrund einer unerkannten oder unbehandelten Allergie.

Besonders problematisch wird es, wenn Nester unbemerkt an häufig genutzten Orten wie Gärten, Spielplätzen oder Spazierwegen entstehen also genau dort, wo auch Hunde unterwegs sind.

Wie gefährlich ist die Asiatische Hornisse für Hunde?

Auch wenn die Asiatische Hornisse keine „Hundejägerin“ ist unsere Vierbeiner sind nicht vor Stichen gefeit. Im Gegenteil: Durch ihr natürlich neugieriges Verhalten bringen sich viele Hunde selbst in Gefahr.

Typische Szenarien

Der Hund schnüffelt neugierig an einem Baum, Strauch oder Holzstapel und kommt dabei einem Hornissennest zu nahe.

Beim Herumstöbern im Gebüsch oder Schuppen wird versehentlich ein Nest aufgeschreckt.

Manche Hunde versuchen sogar, nach fliegenden Insekten zu schnappen und erwischen dabei ausgerechnet eine Hornisse.

Mögliche Folgen

Stiche in die Pfote oder Schnauze sind schmerzhaft, aber meist lokal begrenzt.

Stiche im Maul oder Rachenraum (z. B. durch Schnappen) können lebensgefährlich sein. Die Schwellung kann die Atemwege blockieren.

In sehr seltenen Fällen können auch Hunde eine allergische Reaktion zeigen  mit Symptomen wie Atemnot, Zittern, Erbrechen, Kreislaufproblemen.

Erste Hilfe für den Hund bei einem Stich

Sofort kühlen (z. B. mit feuchtem Tuch, Kühlakku/ Kühlpad in ein Handtuch eingewickelt oder Eiswürfel in ein Tuch eingewickelt).

Tierarzt kontaktieren, besonders bei Schwellung im Kopfbereich oder Verdacht auf allergische Reaktion.

In der Nähe eines Nests: Hund ruhig wegführen und selbst nicht in Panik verfallen Hornissen spüren hektische Bewegungen.

Was Hundehalter bezüglich der Asiatischen Hornisse beachten sollten

Für Hundehalter bedeutet die zunehmende Verbreitung der Asiatischen Hornisse vor allem eines, erhöhte Aufmerksamkeit bei Spaziergängen.

Besonders neugierige oder verspielte Hunde, die gern nach Insekten schnappen oder im Gebüsch stöbern, könnten versehentlich einem Nest zu nahe kommen und das kann gefährlich werden. Bei Hunden, die instinktiv auf Bewegung reagieren oder sich erschrecken, kann es schnell zu hektischem Verhalten kommen und das Risiko für Stiche steigt.

Ein Stich im Maul oder Rachenraum ist ein tierärztlicher Notfall, da es zu gefährlichen Schwellungen und Atemnot kommen kann. Auch bei mehrfachen Stichen oder einer allergischen Reaktion sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden.

Damit es gar nicht erst so weit kommt, solltest du auf folgende Dinge achten:

Halte deinen Hund bei unbekannten Nestern oder auffälligem Summen konsequent auf Abstand.

Meide vor allem Hecken, Gebüsch und Bodennähe unter Bäumen, wo sich häufig die Nester befinden.

Lass deinen Hund nicht nach fliegenden Insekten schnappen auch nicht spielerisch.

Trage im Sommer bei Ausflügen ins Grüne eine kleine Notfallausrüstung bei dir (z. B. kühle Tücher, Wundgel für Stiche, Telefonnummer der nächsten Tierklinik).


C. Kaul


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