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Eine neue Zecken Art?

  • Autorenbild: zumlorcheborn
    zumlorcheborn
  • 31. Juli
  • 2 Min. Lesezeit
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Eine Zecke, die eine Fleischallergie auslösen kann? Was klingt wie ein medizinischer Kuriositätsfall, ist in den USA bereits Alltag und könnte auch Europa betreffen. Die sogenannte Lone-Star-Zecke (Amblyomma americanum) hat in Nordamerika längst ihren Platz im Fokus von Forschung und Gesundheitsbehörden. Inzwischen gibt es erste Funde auch in Europa. Grund genug, sich diese Zeckenart genauer anzuschauen vor allem für Hundehalter.

Herkunft und Ausbreitung, was macht die Lone Star Zecke so besonders?

Die Lone-Star-Zecke stammt ursprünglich aus dem südlichen und östlichen Teil der USA, breitet sich aber seit Jahren kontinuierlich nach Norden und Westen aus. Inzwischen ist sie in vielen US-Bundesstaaten heimisch selbst in kühleren Regionen wie Maine oder Südkanada.

Erste Sichtungen in Europa

Aktuell gibt es Einzelfunde in Island und Nordirland. Noch gibt es keine Hinweise auf stabile Populationen aber: Mit zunehmendem Reiseverkehr und dem Klimawandel könnte sich das ändern. Die Zecke gilt als mobil, anpassungsfähig und invasiv.

Übertragene Krankheiten was trägt sie in sich?

Die Lone-Star-Zecke kann eine Reihe von Krankheitserregern übertragen sowohl auf Menschen als auch Hunde:

Für Menschen:

Ehrlichiose (Ehrlichia chaffeensis): grippeähnliche Symptome, Fieber, Schüttelfrost, teils schwere Verläufe.

Tularemie: seltene bakterielle Infektion, ernstzunehmend.

Alpha-Gal-Syndrom: eine durch Zeckenbiss ausgelöste Fleischallergie (mehr dazu unten).

Rickettsiose: Infektionen mit noch wenig erforschter Symptomatik.

Für Hunde:

Vor allem Ehrlichia ewingii ist relevant kann zu Fieber, Lahmheit, Gelenksproblemen und Blutveränderungen führen.

Alpha-Gal-Syndrom – die Zeckenbiss-Fleischallergie

Das Alpha-Gal-Syndrom ist das, was die Lone-Star-Zecke weltweit bekannt gemacht hat:

Beim Biss überträgt die Zecke das Kohlenhydrat Alpha-Gal, das in Säugetieren vorkommt aber nicht beim Menschen.

Das menschliche Immunsystem reagiert darauf und entwickelt eine verzögerte Fleischallergie.

Betroffene können nach dem Verzehr von Rind, Schwein oder Lamm mit Hautausschlägen, Magen-Darm-Beschwerden oder sogar einem anaphylaktischen Schock reagieren meist 2–6 Stunden nach dem Essen.

Wichtig:

Hunde sind davon nicht betroffen. Sie produzieren Alpha-Gal selbst und zeigen keine allergischen Reaktionen auf das Molekül.

Es besteht also kein Risiko, dass dein Hund durch einen Zeckenbiss eine Fleischallergie entwickelt.

Was bedeutet das für Hundehalter?

In Mitteleuropa ist die Lone-Star-Zecke noch nicht heimisch aber sie ist eine Art, die man beobachten sollte. Für Hunde besteht derzeit kein akutes Gesundheitsrisiko durch diese spezielle Zecke, solange keine Populationen nachgewiesen sind.

Dennoch gilt:

Bleib wachsam bei Reisen vor allem in die USA oder nach Südeuropa.

Nutze gute Zeckenschutzmittel denn andere Zeckenarten wie Ixodes ricinus (gemeiner Holzbock) übertragen ebenfalls gefährliche Krankheiten.

Melde ungewöhnliche Zeckenfunde an dein örtliches Veterinäramt oder ein Zeckenforschungsprojekt das hilft der Forschung.

Fazit: Kein Grund zur Panik, aber zur Aufmerksamkeit

Die Lone-Star-Zecke ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich die Zeckenlandschaft mit dem Klimawandel verändert. Neue Arten, neue Risiken aber auch neue Erkenntnisse. Für Hundehalter in Europa besteht momentan kein Grund zur Sorge, aber ein gutes Stück Wissen und Aufmerksamkeit kann nicht schaden. Je mehr wir über Zecken wissen, desto besser können wir uns und unsere Hunde schützen.

Tipp: Weitere Infos findest Du auch in unserem  Lone-Star-Zecke


C. Kaul

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