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Neurotransmitter

  • Autorenbild: zumlorcheborn
    zumlorcheborn
  • 16. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit
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Oxytocin ist ein Peptidhormon und Neurotransmitter, das im Hypothalamus gebildet und über die Hypophyse freigesetzt wird. Es spielt bei Hunden wie auch beim Menschen eine zentrale Rolle in der Fortpflanzung, bei der Mutter-Kind-Bindung und im Sozialverhalten. Oxytocin wird oft auch als „Kuschelhormon“ oder Bindungshormon bezeichnet, da es Vertrauen, Nähe und soziale Bindungen fördert.

Biochemische Grundlagen

Oxytocin ist ein Neuropeptid, bestehend aus neun Aminosäuren (Nonapeptid).

Produktion im Hypothalamus (Nucleus supraopticus und paraventricularis).

Speicherung und Freisetzung über die Neurohypophyse (Hinterlappen der Hypophyse).

Wirkt über spezifische Oxytocinrezeptoren, die in Uterus, Milchdrüse, Gehirn und Herz-Kreislauf-System vorkommen.

Funktion bei der Hündin

Geburt: Oxytocin löst Uteruskontraktionen aus und fördert den Geburtsverlauf.

Laktation: Auslösung des Milchspendereflexes („Milchejektion“) in den Milchdrüsen.

Mutter-Kind-Bindung: Verstärkt die soziale und emotionale Bindung der Hündin an ihre Welpen.

Funktion beim Rüden

Oxytocin beeinflusst das Sexualverhalten und kann die Ausschüttung von Testosteron modulieren.

Es spielt eine Rolle bei der sozialen Bindung zu Menschen und Artgenossen.

Oxytocin und Sozialverhalten

Oxytocin wirkt nicht nur auf Fortpflanzung, sondern auch auf Emotionen und Verhalten,

Fördert Vertrauen, Nähe und positive soziale Interaktionen.

Reduziert Angst und Stress, wirkt beruhigend.

Stärkt die Bindung zwischen Hund und Halter: Studien zeigen, dass beim gegenseitigen Anblick und Streicheln von Hund und Mensch der Oxytocinspiegel auf beiden Seiten steigt.

Spielt eine Rolle in der Therapieunterstützung (z. B. bei Angsthunden oder in der tiergestützten Therapie).

Medizinische Nutzung

In der Tiermedizin wird Oxytocin injiziert, um Wehen einzuleiten, die Nachgeburtsphase zu unterstützen oder den Milchfluss bei säugenden Hündinnen zu fördern.

Es darf nur unter tierärztlicher Kontrolle eingesetzt werden, da eine falsche Anwendung (z. B. bei Geburtsstillstand durch Beckenenge) lebensgefährlich sein kann.

Forschung und aktuelle Erkenntnisse

Hund-Mensch-Bindung: Studien der Universität Tokio und des Max-Planck-Instituts (2015–2023) zeigen, dass Oxytocin ein „Feedback-System“ zwischen Hund und Mensch verstärkt je mehr Blickkontakt, desto mehr Oxytocin wird ausgeschüttet.

Verhaltenstherapie: Untersuchungen zur Wirkung von intranasalem Oxytocin bei Hunden deuten auf potenziell angstlösende Effekte hin klinisch aber noch nicht etabliert.

Epigenetik: Neue Studien (2024) untersuchen, wie Umweltfaktoren die Aktivität von Oxytocin-Rezeptoren beeinflussen und damit Stress Resilienz oder Sozialverhalten prägen.


C. Kaul

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