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Vitalwerte beim Hund

  • Autorenbild: zumlorcheborn
    zumlorcheborn
  • 16. Aug.
  • 2 Min. Lesezeit
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Die Vitalwerte eines Hundes geben Auskunft über seinen aktuellen Gesundheitszustand ähnlich wie beim Menschen. Wer sie kennt und regelmäßig überprüft, erkennt frühzeitig Abweichungen und kann im Notfall schneller reagieren.

Was sind Vitalwerte?

Vitalwerte (Lebenszeichen) sind objektiv messbare Körperfunktionen. Die wichtigsten beim Hund sind:

Körpertemperatur

Puls (Herzfrequenz)

Atemfrequenz

Schleimhautfarbe und Kapillarfüllungszeit

Hydrationsstatus (Hautturgor)

Diese Werte geben Hinweise auf Kreislauf, Stoffwechsel, Sauerstoffversorgung und Allgemeinbefinden. Sie lassen sich mit wenigen Handgriffen auch zu Hause überprüfen vorausgesetzt, Du weißt wie.

1. Körpertemperatur

Normbereich: 37.5 °C – 39.0 °C

Bei Welpen und kleinen Rassen kann die Temperatur leicht höher liegen.

So misst Du die Temperatur:

Verwende ein digitales Fieberthermometer für Haustiere.

Führe es vorsichtig rektal ein (mit Gleitgel oder Vaseline).

Miss am besten in Ruhe, nicht nach Aktivität.

Wichtig: Schon ab 39.5 °C spricht man von Fieber. Unter 37.5 °C kann eine Untertemperatur vorliegen – beides ist tierärztlich abklärungsbedürftig.

2. Puls

Normbereich:

Kleine Hunde: 100–140 Schläge/Minute

Mittelgroße Hunde: 80–120

Große Hunde: 60–100

Welpen: 120–160

So misst Du den Puls:

Lege zwei Finger an die Innenseite des Oberschenkels (Arteria femoralis).

Spüre die Pulswelle.

Zähle 15 Sekunden lang die Schläge und multipliziere mit 4.

Beispiel: 28 Schläge in 15 Sekunden = 112 BPM

3. Atemfrequenz

Normbereich: 10–30 Atemzüge/Minute (in Ruhe, im Liegen)

So misst Du die Atmung:

Beobachte die Flanken oder Brustkorbbewegung.

Zähle 30 Sekunden lang die Atemzüge (ein Atemzug = Einatmen + Ausatmen).

Multipliziere mit 2.

Hinweis: Hecheln ist keine normale Atmung, sondern eine Wärmeregulation – zählt also nicht mit.

4. Schleimhautfarbe und Kapillarfüllungszeit

Die Schleimhaut (z. B. am Zahnfleisch) sollte rosa und feucht sein.

  • Blass = Kreislaufschwäche oder Blutverlust

  • Bläulich = Sauerstoffmangel (sofortiger Notfall!)

  • Gelblich = Leberprobleme

  • Rot oder fleckig = Entzündung, Hitzschlag oder Vergiftung

Kapillarfüllungszeit (KZT):

Drücke mit dem Finger kurz aufs Zahnfleisch.

Die weiße Stelle sollte innerhalb von 1–2 Sekunden wieder rosa werden.

Längere KZT = Hinweis auf Kreislaufprobleme

5. Hydrationsstatus

So prüfst Du den Hautturgor:

Ziehe sanft die Haut am Nacken oder zwischen den Schulterblättern hoch.

Lässt sie sich langsam oder gar nicht zurückziehen → Hinweis auf Austrocknung.

Weitere Hinweise auf Dehydrierung:

Eingesunkene Augen

Trockene Schleimhäute

Mattheit

Wann sind Vitalwerte wichtig?

Bei akutem Verdacht auf Erkrankung, Fieber, Schmerzen oder Kreislaufschwäche

Nach einem Unfall, Hitzeschlag oder Vergiftungsverdacht

Zur Verlaufskontrolle bei chronisch kranken Hunden

Im Training mit Risikohunden (z. B. brachyzephale Rassen, Senioren, Herzpatienten)

Regelmäßig zur Selbstkontrolle, um den Normalzustand Deines Hundes zu kennen

Tipps für die Praxis

Führe eine kleine Vitalwert Tabelle Deines Hundes (Normalwerte, z. B. in einer App oder im Notizbuch)

Übe das Messen, wenn Dein Hund gesund und ruhig ist so ist er im Ernstfall vorbereitet

Beobachte Veränderungen im Verhalten: Schon kleine Abweichungen können Hinweise auf Stress, Schmerz oder Krankheit sein

Halte ein Notfallset mit Thermometer, Desinfektion, Uhr/Stoppuhr, Telefonnummern griffbereit

Fazit

Die Vitalwerte liefern wertvolle Hinweise auf die körperliche Verfassung Deines Hundes. Wer weiß, wie man sie misst und wie sich der eigene Hund „normal“ verhält kann schneller und gezielter helfen. Im Zweifel gilt immer: lieber einmal zu viel zum Tierarzt als zu spät.


C. Kaul

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