Mittelmeerkrankheiten
- zumlorcheborn

- 14. Nov.
- 2 Min. Lesezeit

Mittelmeerkrankheiten gelten traditionell als Risiko für Hunde, die in südliche Gefilde verreisen oder aus diesen Regionen importiert wurden. Doch der Klimawandel, intensivere Mobilität und eingeschleppte Vektoren verändern die Lage. Diese Infektionskrankheiten sind zunehmend auch in Deutschland ein Thema. In diesem Ratgeber lernst Du die wichtigsten Krankheiten kennen, erfährst, warum sie überhaupt relevant sind und wie Du Deinen Hund effektiv schützen kannst.
Was sind Mittelmeerkrankheiten?
Unter dem Begriff „Mittelmeerkrankheiten“ versteht man Infektionen bei Hunden, die häufig durch Zecken oder Mücken übertragen werden und lange unbemerkt bleiben können. Typische Beispiele sind Babesiose, Ehrlichiose, Leishmaniose und Dirofilariose. Die Inkubationszeiten sind oft lang Symptome zeigen sich teils erst Monate später und je nach Erkrankung kann unbehandelt auch Welpen Leben gefährdet sein.
Reiserisiko oder heimische Gefahr?
Ja, Länder wie Griechenland, Spanien oder Italien gelten als Risikogebiete. Doch auch in Deutschland steigt die Gefahr, weil,
Parasiten durch Hundeimporte oder reisen eingeschleppt werden. In Studien zeigten Hunde, die innerhalb Deutschlands reisen oder importiert wurden, Antikörper gegen mediterrane Erreger sogar ohne Auslandskontakt.
Die Klimaerwärmung Vektoren ermöglicht, sich weiter nördlich auszubreiten etwa ist Babesiose heute auch in Mitteleuropa endemisch geworden.
Fazit: Mittelmeerkrankheiten sind keine bloße Reisesache mehr auch Hunde Zuhause sind zunehmend gefährdet.
Die wichtigsten Mittelmeerkrankheiten im Überblick
Leishmaniose
Übertragung durch Sandmücken; trifft Leber, Milz, Knochenmark und Immunzellen. Symptome: Lymphknotenschwellung, Hautspots, überlange Krallen, Gewichtsverlust, Haarausfall, Nierenversagen möglich. Nicht heilbar, aber behandelbar. Früher auf Mittelmeerregion beschränkt, heute auch in kontinentalen Regionen nachgewiesen.
Dirofilariose (Herzwurm)
Wurmlarven setzen sich über Mückenstiche im Herzen fest. Symptome bei starkem Befall: Husten, Atemnot, Gewichtsverlust, Organschäden. Therapie oft risikoreich, chirurgisch, daher: Prävention ist zentral.
Babesiose (Hundemalaria)
Babesia-Zecken zerstören rote Blutkörperchen. Symptome: Fieber, Anämie, Gelbsucht, dunkler Urin, Organveränderungen akuter Verlauf kann binnen Tagen tödlich enden. Inzwischen endemisch auch in Deutschland durch Ausbreitung der Auwaldzecke.
Ehrlichiose
Übertragung durch die Braune Hundezecke; Zerstörung weißer Blutkörperchen. Symptome: Fieber, Erbrechen, Lymphknotenschwellung, Nasenbluten. Gut behandelbar mit Antibiotika aber Prävention bleibt Schlüssel.
Epidemiologie und Trends in Europa
Eine große europäische Datenanalyse (2016–2020) zeigte bei über 400.000 Hundetests sinkende Positivraten – etwa Leishmania von 13.9 % auf 9.4 %, Ehrlichia von 4.3 % auf 3.4 %, Dirofilaria 2.7 % auf 1.8 %. Aber: Regionale Risikogebiete bleiben; Import und Reisehunde zeigen deutlich höhere Antikörperraten.
Schutz und Prophylaxe, was wirkt wirklich?
Durchgängiger Stichschutz: Gegen Zecken (z. B. Spot On Präparate) und Mücken (abwehrende Wirkstoffe oder Repellentien).
Reise und Importscreening: Vor und nach Aufenthalten im Süden: Bluttests (PCR/ELISA) auf Leishmania, Dirofilaria, Babesia, Ehrlichia.
Regionale Endemie berücksichtigen: In Deutschland bei Babesiose und Ehrlichiose zunehmend autchton, also Schutz immer auch daheim wichtig.
Kein Impfstoff für die meisten Erkrankungen: Leishmaniose ist bislang die einzige mit verfügbarem Impfstoff aber auch hier sind zusätzliche Mückenschutzmaßnahmen dringend zu empfehlen.
Fazit
Lange galten Mittelmeerkrankheiten als exotisches Phänomen, heute sind sie eine reale Gefahr auch für Hunde in Deutschland. Gründe dafür sind der Klimawandel, steigende Hundereisen und Importe sowie die Ausbreitung von Vektoren. Bewertung, Vorsorge und Schutzstrategien sind deshalb bei uns Kernthemen und für verantwortungsvolle Hundehaltung unabdingbar.
FAQs
Kann mein Hund Leishmaniose in Deutschland bekommen?
Ja durch importierte Hunde und Sandmücken Verlagerung möglich; Vorsicht auch bei Transport.
Was schützt vor Babesiose?
Effektiver Zeckenschutz (Spot On, Halsbänder etc.) und regelmäßige Kontrolle nach Spaziergängen.
Sollte ich meinen Hund auf Dirofilaria testen lassen?
Ja, besonders nach Reisen oder Import; regelmäßige Tests sind sinnvoll zur Früherkennung.
C. Kaul



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